Was ist pulmonale Hypertonie?
Als pulmonale Hypertonie (PH) wird ein erhöhter Blutdruck im Lungengefäßsystem bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine chronische Erkrankung, die lebenslang andauern kann. Medizinisch betrachtet spricht man von einer PH, wenn der mittlere Blutdruck in der Lungenarterie in Ruhe höher als 20 mmHg ist. Normalerweise liegt der mittlere Blutdruck in der Lungenarterie zwischen 8 und 20 mmHg. Eine Folge des erhöhten Blutdrucks in den Lungengefäßen ist der Verlust der Elastizität des Herzens, was zu einem Rechtsherzversagen führen kann.
Symptome der pulmonalen Hypertonie
Die bei PH auftretenden Symptome werden vorrangig durch eine fortschreitende Dysfunktion des rechten Herzens verursacht. Die Symptome können ebenfalls bei anderen Krankheitsbildern auftreten.
Folgende Symptome können anfangs unter Belastung und bei fortschreitender Erkrankung auch in Ruhe auftreten:
- Atemnot bei Belastung und/oder bei Beugung nach vorne
- Schnelle Erschöpfung
- Empfindung verstärkter, meist beschleunigter und unregelmäßiger Herzaktionen
- Leichte Blutbeimischung beim Aushusten (Hämoptyse)
- Blähungen und Übelkeit ausgelöst durch Bewegung
- Gewichtszunahme aufgrund von Wassereinlagerung
- Ohnmacht (Synkope) während oder nach körperlicher Anstrengung
Therapiemöglichkeiten bei PAH
Anhand unterschiedlicher diagnostischer Parameter, wie z. B. den Ergebnissen des 6-Minuten-Gehtests und des Rechtsherzkatheters, wird in den PH-Zentren der Schweregrad der PAH ermittelt und der Krankheitsverlauf eingeschätzt. Auf Grundlage dessen wird eine Therapie festgelegt.Für das Erreichen der Therapieziele spielen neben den Medikamenten auch Schulungen und Beratungen eine wichtige Rolle.
Jedes PAH-Medikament hat einen bestimmten Wirkmechanismus, der zur Senkung des Lungenhochdrucks führen kann. Welches Medikament für Sie geeignet ist, entscheidet IhrArzt im PH-Zentrum. Dabei kann es sich um eine Behandlung mit einem Medikament oder gleichzeitig mitmehr als einem Medikament handeln.
Eine Transplantation der Lunge bleibt eine wichtige Behandlungsoption für PAH-Patient:innen, die auf eine optimierte medikamentöse Therapie nicht ansprechen.
Was gibt es bei PH zu beachten?
Körperliche Aktivität
Es wird empfohlen, auch bei Lungenhochdruck körperlich aktiv zu sein, sich dabei aber nicht zu überlasten. Wenn exzessive körperliche Anstrengung zu Atemnot oder Brustschmerzen führt, sollte sie vermieden bzw. abgebrochen werden. Ein körperliches Training und regelmäßige Bewegung sollten Sie immer mit Ihrem Arzt und für das Training von PH-Patient:innen ausgebildetem Fachpersonal besprechen.
Gesundheit
Zum generellen Gesundheitsschutz wird PH-Patient:innen eine Impfung gegen Pneumokokken, Grippe (Influenza) und SARSCoV2 empfohlen. Zudem steigt bei PH-Patient:innen häufig das Operationsrisiko. Wenn möglich, sollte im Vorfeld von Operationen auch die medikamentöse PH-Behandlung durch den behandelnden PH-Spezialisten geprüft und optimiert werden.
Schwangerschaft
Das Thema Schwangerschaft ist ein sensibles Thema – insbesondere bei Kinderwunsch. Als PH-Patientin sollte eine Schwangerschaft vermieden werden, da diese mit einem hohen Risiko für Komplikationen verbunden ist. Sprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt, wenn Sie sich psychologische Unterstützung zu diesem Thema wünschen.
Reisen
Besprechen Sie Ihre Reisepläne mit Ihrem Arzt. Dieser kann anhand Ihres Gesundheitszustandes entscheiden, ob eine Reise möglich ist, und Sie über verschiedene Vorsichtsmaßnahmen aufklären.
AT-NON-02524, Erstellt August 2024