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ANTIBIOTIKA-RESISTENZEN

Antibiotika-Resistenzen sind eine der größten zukünftigen Gesundheitsbedrohungen und betreffen uns alle. Als MSD sehen wir uns in der Verantwortung, auf dieses Thema aufmerksam zu machen und zur Aufklärung beizutragen.

Was sind Antibiotika-Resistenzen?

Antibiotika-Resistenzen sind ein ernstes Problem, welches sich aus der zunehmenden Anpassungsfähigkeit von Bakterien gegenüber Antibiotika ergibt. Dies führt dazu, dass Infektionen schwerer zu behandeln sind und das Risiko von Krankheitsübertragungen erhöht wird.

Warum entwickeln Bakterien Resistenzen gegen Antibiotika?

Die zu schnelle und zu häufige Verschreibung von Antibiotika ist einer der häufigsten Gründe. Ein weiterer Faktor ist der nicht zielgerichtete Einsatz von Antibiotika. Wenn Antibiotika eingesetzt werden, müssen sie speziell auf den Erreger abgestimmt sein. Andernfalls können Bakterien, die nicht betroffen sein sollten, ebenfalls Resistenzen entwickeln.

Auch die inkorrekte Einnahme von Antibiotika durch Patient*innen kann zu Resistenzen führen. Werden Antibiotika nicht vollständig eingenommen oder nicht wie verschrieben eingenommen, können Bakterien überleben und Resistenzen entwickeln.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die übermäßige Verwendung von Antibiotika in der Tierzucht. Antibiotika werden häufig in der Massentierhaltung eingesetzt, um Infektionen bei Tieren zu vermeiden oder zu behandeln. Dadurch kann die Übertragung von bakteriellen Resistenzen, die Menschen betreffen, begünstigt werden.

Schließlich trägt auch die Globalisierung zur Verbreitung von Resistenzen bei. Bakterien können sich weltweit verbreiten und somit auch Resistenzen gegen Antibiotika.

Es ist wichtig, dass wir uns bewusst machen, welche Faktoren zur Entstehung von Antibiotikaresistenzen beitragen. Nur durch gezielte Maßnahmen und bewusstes Handeln können wir die Ausbreitung von Resistenzen verlangsamen und die Wirksamkeit von Antibiotika langfristig erhalten.

Gemeinsame Verantwortung im Kampf gegen Antibiotika-Resistenzen

Wir alle tragen eine gemeinsame Verantwortung, um diese Bedrohung zu bekämpfen.

  • Als Patientin oder Patient ist es wichtig, verordnete Antibiotika richtig und vollständig einzunehmen. Darüber hinaus können wir durch einfache Hygienemaßnahmen, wie regelmäßiges Händewaschen, dazu beitragen, Infektionen zu verhindern und dadurch die Verschreibung von Antibiotika zu vermindern.
  • Ärzte wiederum müssen bei der Verschreibung von Antibiotika besonders sorgfältig sein und sicherstellen, dass Antibiotika nur dann eingesetzt werden, wenn es wirklich notwendig ist.
  • Die Pharmaindustrie spielt ebenfalls eine wichtige Rolle, indem sie weiterhin an der Entwicklung neuer Antibiotika forscht, um den Kampf gegen resistente Bakterien zu unterstützen.
  • Und schließlich müssen auch Regierungen und staatliche Institutionen Anreize schaffen, um die Forschung an neuen Antibiotika und anderen Maßnahmen zur Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen zu fördern.

Was kann jeder Einzelne, jede Einzelne täglich gegen die Ausbreitung von Infektionen tun?

  • Regelmäßiges und gründliches Händewaschen. Denn viele Erreger verbreiten sich durch direkten Kontakt über die Hände.
  • Nicht in die Hand Husten, sondern in den Ärmel. So bleiben die Hände sauber. Abstand zu anderen Personen beim Husten halten.
  • Die Hände möglichst vom Gesicht fernhalten.
  • Handtücher, Waschlappen und Hygieneartikel wie Zahnbürsten sollten nur von einer Person verwendet werden.
  • Waschen Sie Obst und Gemüse, das roh gegessen wird, sehr gründlich. Achten Sie beim Zubereiten von Lebensmitteln genau darauf, Schneidebretter und Messer mit Reinigungsmittel und Wasser zu waschen – besonders, wenn Sie rohes Fleisch verarbeiten
  • In geschlossenen Räumen kann die Anzahl von Krankheitserregern in der Luft ansteigen. Lüften Sie deshalb mehrmals am Tag für einige Minuten.
  • Die meisten Erreger überleben Temperaturen über 60°C nicht. Waschen Sie Ihr Geschirr und Ihre Wäsche regelmäßig bei höheren Temperaturen.
  • Stellen Sie sicher, dass Sie und Ihre Familie die empfohlenen Impfungen erhalten und denken Sie auch an die erforderlichen Auffrischimpfungen.
  • Nehmen Sie kein Antibiotikum, das anderen Personen verschrieben wurde. Geben Sie niemandem Restbestände Ihres verordneten Antibiotikum – selbst dann nicht, wenn die Krankheitszeichen sehr ähnlich erscheinen.

Neue Anreize & Lösungen

Neben den wichtigen Maßnahmen wie der richtigen Einnahme und Verwendung von Antibiotika müssen auch neue Anreize geschaffen werden, um die Entwicklung neuer Antibiotika voranzutreiben. Die steigende Anzahl von Bakterien, die Resistenzen gegen verfügbare Antibiotika entwickeln, und die sinkende Anzahl von neu entwickelten Antibiotika stellen eine Herausforderung dar.

Die Problematik rund um Antibiotikaresistenzen liegt uns bei MSD sehr am Herzen, deshalb investieren und unterstützen wir den AMR Action Fund mit 100 Millionen Dollar. Der AMR (Antimicrobial resistance) Action Fund ist eine zusätzliche globale Initiative, die darauf abzielt, die Entwicklung von neuen Antibiotika voranzutreiben und zugänglich zu machen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Antibiotikaresistenzen als eine der zehn größten Bedrohungen für die öffentliche Gesundheit erklärt. Auch die EU-Behörde für gesundheitliche Notfallvorsorge (HERA) definiert Antibiotikaresistenzen als eine der drei größten Gesundheitsbedrohungen.

Die steigende Anzahl von Medikamentenresistenzen führt zu einer erhöhten Todesrate. Schon 2019 gab es über 400.000 Todesfälle aufgrund von Antibiotikaresistenzen. Wenn wir nicht handeln, könnte diese Zahl bis 2050 auf 1,3 Millionen Todesfälle pro Jahr steigen.1

Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass Antibiotika auch in Zukunft eine wirksame Behandlungsoption bleiben und die Ausbreitung von Resistenzen verlangsamt wird.

AT-NON-01932, Erstellt Mai 2023

Referenzen:
1 Charles River Associates. A framework for assessing the potential net benefits realized through Transferable Exclusivity Extension (TEE) as an incentive for development of novel antimicrobials: FINAL REPORT (2022)